"Rollen erkennen und verstehen"

Am 4.10. trafen wir uns zu unserem Regionsseminar im Kloster Brandenburg in Dietenheim, bei frischen Temperaturen und Nieselregen.
Die Wiedersehensfreude war groß bei allen 24 Freundeskreismitgliedern, und die Vorfreude auf ein spannendes Thema. 
Am Samstagmorgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, kam dann auch unsere Referentin Carina Mall dazu. Sie leitet die Caritas Ulm und hat auch das Amt als Sozialarbeiterin in der Suchttherapie inne. Sie hat uns sehr lebendig und anschaulich das Thema in Kleingruppen nahegebracht und ich versuche Euch hier viele Infos in wenigen Worten weiterzugeben :)
Um dich besser verstehen zu können, frage dich, welche Rollen du hast. Jacob Levy Moreno sagte einmal folgendes dazu: „Umso mehr Rollen wir haben, umso gesünder sind wir!“
Unsere Rollen sind selten „freiwillig“ sondern entstehen automatisch. Sie prägen uns z.B. sind wir Mutter, bzw. Vater, Kind, Tante, Oma, Partner, Angestellter, usw. Jeder von uns füllt viele Rollen aus die sich verändern und auch vom Zeitgeist abhängig sind.
Jegliches Verhalten in meiner Rolle ist also motiviert und hat ein Ziel und Funktion.
Unsere Identität ist eine Sammlung aus verschiedenen Rollen und wechseln je nach Situation.
Oft fallen wir auch in alte Rollen zurück durch bestimmte Auslöser (Trigger) z.B. In die Kindliche Rolle. Wir haben allerdings die Chance uns die Rollen zu nutze zu machen da wir auch Gefühlsrollen inne haben, wie z.B. mutig, selbstfürsorglich, empathisch zu sein...oder wiederum ängstlich, traurig oder überfordert. Jede Rolle braucht einen Gegenspieler, so darf aus der Ängstlichen, die Mutige werden.
Und da kommen wir zum „ROLLEN-ATOM“ Ihr fragt euch „was ist das denn??“
Wenn uns bewusst ist, dass wir auch Rollen verschieben können, kann ich mich als überforderter Angestellter, vermehrt die Rolle des Selbstfürsorglichen zu Nutze machen, in dieser Rolle „erlaube ich mir“ mich nach der Arbeit zu erholen.
Fehlt mit die Rolle der Kreativität, weil ich denke vermehrt die Rolle des Helfenden zu übernehmen, darf die Rolle gerne mal eine „Pause“ machen und ich nehme mir Zeit für Kreativität, lass dir sagen, eine Rollenverschiebung in deinem Leben ist kein Weltuntergang, sie lässt dich wieder durchatmen oder neu durchstarten.
Hinzu kommt: Es ist heilsam den Rollen ab und an „eine Stimme zu geben“.
Bin ich gerne mal in der Rolle des Harmoniebedürftigen und denke jede Unstimmigkeit schlichten zu müssen, lass sie mal zu Wort kommen mit z.B. „Du bist nicht für alles verantwortlich, die Wogen glätten sich schon wieder, auch ohne dein Zutun“
Und wenn wir schon beim Thema Rollen sind : Welche Hauptrolle hast du gerade??
Vielleicht wäre eine Nebenrolle dafür sinnvoller?? Manchmal spielt es eben „KEINE ROLLE“ ob du der Perfektionist bist, oder?
In diesem Sinne: Werde der Regisseur und sage selbst, welche Rolle du spielen willst!
Das Seminar war genial, alle gingen glücklich nach Haus :)                      

Heidi Ricci, FK Ulm